YU1QT 5 ELEMENT 6 METER MOXON für
2m
Der
kleine Moxon hat über die Jahre gut funktioniert. Nun dachte ich an
eine ähnlich kompakte Antenne mit mehr Gewinn. Eine Internetrecherche
ergab einige Konstruktionen für das 11m Band, oft 3 Element Antennen
[4]. Unter anderem fand ich den 6 ele Moxon nach DU1RZ [3,5]. Dessen
Gewinnangaben waren jedoch inklusive Bodenreflexion gerechnet, wodurch
erstaunliche 14dbi zustande kamen.
Dann fand ich die die Konstruktion von YU1QT [1]. Die Angaben schienen
für das 6m Band plausibel zu sein, die EZNEC Daten stimmten präzise und
passten gut zu dieser Art Antennen.
Zum Beispiel hat die sehr gut optimierte 5 Element Ultralight nach DK7ZB 8.5dbd bei 1.5m Boomlänge [2].
Ursprungsdesign: 5 ele Moxon für 6m

YU1QT
beschreibt einen 5 Element Moxon Beam für das 6m Band mit einem
Gewinn von 10.2dbi = ~8dbd
Diese
Antenne wird mit Hilfe von EZNEC Pro umgerechnet auf 2m.
Umskalierung
auf 2m, 144,3MHz mit EZNEC:
Drahtmodell:



Die meisten
Yagis arbeiten irgendwie mit vertretbarem SWR auch auf der 3. Oberwelle
im 70cm Band, wenn man auf optimalen Gewinn und ein sauberes
Strahlungsdiagramm verzichtet.
Dieser Moxon hat
seine Oberwellenresonanz jedoch interessanterweise bei 462MHz.
Vermutlich liegt es an den abgeknickten Elementen.
Antennenlayout
Boom: Fiberglas d=6mm
Elemente: 2.4mm AlMg3
Schweißstäbe, günstig in 100er Packungen zu kaufen, z.B. über ebay.
Reflektor -----------------> Strahlrichtung

Die
Längen aller Elemente quer zum Boom sind identisch mit 745mm. Die
abgeknickten Elemente weisen unterschiedliche Längen zwischen 101 und
138mm auf. Es ist besser, zuerst den Schweißstab zu biegen und dann
nach Messung passend
abzuschneiden! Aufpassen , dass beide abgeknickten Stücke parallel
verlaufen! Die spitzen Enden, obwohl flexibel, bergen eine gewisse
Verletzungsgefahr
für die Augen und können mit Schrumpfschlauch o.ä. überzogen werden.
Die
Gesamtlängen der Elemente betragen:
R= 1024mm, A=991, D1=957 , D2=991, D3=947mm
Reflektor R
Die
Schweißstäbe haben üblicherweise eine Länge von genau 1000mm. Der
Schweißstab für den Reflektor muss somit verlängert werden. Es bieten
sich die Innenteile von Lüsterklemmen an, bei denen einfach eine Seite
am Ende des abgeknickten Elements angeschraubt wird. Nach dem Abgleich
können sie mit Schrumpfschlauf geschützt werden.Ich habe Flachstecker
verwendet, die ich auf das Ende der Schweißstäbe aufgecrimpt habe.
Gespeistes Element A
Der Dipol wird in der Mitte angeschlossen. Daher ist auch der
Elementhalter dafür größer ausgelegt, damit man in der Mitte das Koaxkabel anlöten
kann. Die Enden der Schweißstäbe mit Schleifpapier entoxidieren und
gleich in Lötpaste tunken oder drauf schmieren. Dann Lötzinn
aufbringen. Zuletzt das verzinnte
Ende des Koaxkabels anlöten.
Nach Funktionstest/Abgleich alles mit 2 Komponentenkleber vergießen.
Zur Vermeidung von Mantelwellen wird das Koaxkabel nahe der Speisung
aufgewickelt (7 Windungen). Etwas Abstand halten, wenn
der Dipol drehbar
sein soll, damit das Kabel genug Platz hat.
Direktoren D1..D3
haben keine Besonderheiten.
Boom
Auf 1700mm ablängen, damit die Elementehalter Platz auf dem Boom
finden. Der Schwerpunkt der Antenne liegt nahe D1; dann ist auch der Durchhang nicht groß.
Elementhalter
3D Druck,
Material PETG, 90° drehbar zum leichten Transport der
Antenne, siehe Bild rechts mit 4 Elementhaltern und einem Dipolhalter (Ansicht aus Ultimaker Cura) .
Eine M3 Schraube verbindet das Oberteil, in das die Schweißstäbe
eingeklemmt werden, und das Unterteil, das auf den Boom geklemmt
wird.Mit je einer weiteren Schraube oben und unten können die
Klemmverbindungen zusätzlich fixiert werden. Ich habe die Schweißstäbe
nur zusätzlich mit Sekundenkleber fixiert.
Gewicht der Antenne
5m AlMg3 Schweißstäbe d=2.4mm= 80g
5 Elementhalter: 34g (lt. Cura)
1700mm GFK-Rohr 6x4: 58g/m, ca. 100g
5 Schrauben+Muttern M3x20: ca. 10g
Gesamtgewicht ca. 220g ohne Koaxkabel
Werden die Elemente gedreht, so ist das Packmaß L=245cm x 14cm x 2cm
Ohne Drehung ist das Packmaß: 170cm x 75cm x 2cm
Der Gewinn der Antenne beträgt lt. EZNEC 8.5dbd im Freiraum. Normale
Antennen mit gestreckten Elementen erreichen ähnliche Gewinnwerte.
Dafür ist dieser Moxon merklich kompakter und besser zu transportieren.
Das Prinzip der drehbaren Elementhalter ist natürlich unabhängig von
dieser Antenne. Auch normale Antennenhalter können oft leicht zu
drehbaren Haltern umgebaut werden, indem die Schraube, die durch den
Boom geht, etwas verlängert und mit einer Feder versehen wird.
So kann das Element im Transportfall angehoben und gedreht werden.
Hier ein Foto der aufgebauten Antenne:

Zum Nachbauen folgende Dateien:
Quellen
- 6m Moxon von YU1QT
- DK7ZB Yagis Ultralight
- 6 ele Moxon nach DU1RZ
- 3 ele Moxon für 11m Band
- Vortrag von DL2NDL über verschiedene Moxon Antennen