Der uBitx Transceiver

Warum?

Der uBitX Transceiver ist einer der wenigen kleinen QRP-Selbstbautransceiver, die auf allen Kurzwellenbändern funktionieren. Es ist kein SDR, sondern ein Doppelsuperhet mit ZFs von 45MHz und 12MHz!

Eine Sendeleistung von ca. 10W  erschien mir ausreichend - wie ich später feststellte, sinkt sie von 15W auf 80m bis auf 2W im 10m Band! Das Gerät hat nur SSB und CW als Betriebsarten - es gibt weder AM noch FM. Für 10m Repeaterbetrieb ist es nicht geeignet, zum Radiohören mit etwas Übung schon, wenn man auf "Zero Beat" einstellt!

Das Gehäuse dafür wollte ich in 3D Druck herstellen, es sollte kompakt und praktisch sein. Anschlüsse sollten nicht hinten, sondern verdeckt an der Seite herauskommen, damit man das Gerät problemlos stehend betreiben kann. Deshalb sprachen mich die "Homebrew" Gehäuse aus Backformen und Zigarrenkisten etc. nicht so an.

In das Gehäuse sollte noch ein Akkukasten mit 3 Li-Ion 18650 Zellen und ein Lautsprecher. Als Mikrofon habe ich ein ausgeschlachtetes Kenwood Mikrofon verwendet, in das ein kleiner 38mm Lautsprecher eingebaut wurde. Im Gerät wurde es ein kleiner 8Ohm/50mm Visaton Lautsprecher von Reichelt. Er klingt gut, Lautstärke und Frequenzbereich passen zum Einsatz des Gerätes.

Konstruktion des Gehäuses

Wieder habe ich TinkerCAD bemüht, um ein Gehäuse zu konstruieren. Hier sagt ein Bild mehr als 1000 Worte:

UBitX GehäuseUBitX Deckel

Die orangen runden Zylinder sind die Platinenhalter. Ich hab einfach in den Kunststoff kurze (nur ein paar Millimeter lang, die sollen nicht unten wieder rauskommen!) Blechschrauben eingedreht. Oben können direkte M3x10 Senkkopfschrauben reingedreht werden. Ein M3 Gewinde sollte man vorher reinschneiden, das passt vom 3D Druck genau. Der Lautsprecher wird nur eingeklemmt und hält einfach so. Den Akkuhalter (von Reichelt für 3 x 18650 Zellen) ist mit Klettband befestigt.

Die Beschriftung ist bei dem von mir verwendeten transparenten ABS Filament nicht mehr lesbar. Ich hab da noch keine Lösung für - unbedingt notwendig ist die Beschriftung allerdings auch nicht bei den paar Bedienelementen. Das Gehäuse ist nur 165 x 165 x 55mm groß, Akku und Lautsprecher passen rein.
Wer es nachdrucken oder ändern will, hier sind die STL - Dateien für Unterteil und Deckel.

uBitx im Gehäuse

Software

Die Software ist Open Source. Daher gibt es einige unterschiedliche Software-Versionen. Am Display rechts innen ist ein Mikro-USB Anschluss, über den Software aktualisiert werden kann. Dazu muss zunächst der Treiber für diese Schnittstelle am PC installiert werden (CH341SER.EXE), danach das sog. XLoader-Programm gestartet werden - es überträgt die Software - und in XLoader die passende Software geladen und übertragen werden (KD8CEC hat eine schöne Anleitung veröffentlicht). 

Hier gibt es die:


Was soll man nehmen? Das ist Geschmackssache. Ich fand die Originalsoftware schon nicht schlecht. Die anderen bieten mehr Bedienkomfort, Speicherkanäle, die IF Shift und speziell für CW Verbesserungen - dafür gefallen mir andere Dinge nicht so sehr, z.B. die feste Schrittweite. Ein Mix aus allen wäre wohl für mich optimal..

Verbesserungen

Viele wird wahrscheinlich das Knacken im Lautsprecher beim Umschalten von Senden auf Empfang stören. Die Modulation könnte noch kräftiger sein. Und vieles mehr. Man muss eben den dahinter stehenden Minimalismus mögen und sich damit arrangieren. Aber es gibt Hilfe:

Natürlich werden in der Benutzergruppe viele Verbesserungen diskutiert. In Deutsch kompakt und sehr ausführlich zusammengefasst  in diesem Vortrag beschrieben. Deutlich mehr Sendeleistung auf 10m, mehr Audio, kein Knacken beim Umschalten mehr etc.

Den PA Umbau habe ich durchgeführt und komme nun auf ca. 8W auf 10m. Dazu ein paar Hinweise:

Stand

An einer FD4 Windom habe ich bereits ein paar QSO's auf 80 und 40m gemacht. Auf höheren Bändern ist tatsächlich die sehr geringe Sendeleistung ein Problem - aber das kann ist ja nun korrigiert. Durch die fehlende AGC sind unterschiedlich starke Signale auch verschieden laut. Daran muss man sich gewöhnen. Die Empfindlichkeit finde ich für KW ausreichend, bereits beim Einstecken der Antenne ist der Rauschpegel deutlich erhöht.

Irgendwie fühle ich mich an meinen ersten KW-Transceiver erinnert - einen FT250 mit alten Röhren, der noch ca. 40W gemacht hat. Damals modern - aber jetzt, abgesehen von der Sendeleistung finde ich , dieses kleine Ding kann alles besser - die Bedienung ist besser, keine Hochspannung mehr, sondern Batteriebetrieb, alles auf einer kleinen leichten Platine, durchgehender Empfangs- und Sendebereich, guter Empfang ohne Abgleich. Mehr braucht man nicht - nur noch gute Ohren!

Letzte Bearbeitung: 06/2018